Fotos: Jochen Müller & Sarah Jüngerhans
Die Gruppenausstellung „insights“ von Ji Su Kang und Dmitry Lookianov fand vom 10.02. bis 19.02.2017 im onomato künstlerverein statt. Sie wurde von den KuK-Studentinnen Maya Hanke, Sarah Jüngerhans, Jana Milchert, Frauke Maria Petry, Anna Pomyalova und Ann-Marie Wörner organisiert. Zu sehen waren Fotografien, Skulpturen und Videoarbeiten, die ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen thematisieren.
Der russische Künstler Dmitry Lookianov rekonstruiert in seiner Fotoreihe Realitätsmomente in Moskauer Hochhauswohnungen. Er verbildlicht, was dem normalen Auge und Stadtbewohner unzugänglich bleibt: bizarre, futuristische Bildwelten in kalten, weißen Innenräumen. Die Künstlerin Ji Su Kang weist auf paradoxe Gegebenheiten im Gesellschaftssystem ihrer Geburtsstadt Seoul hin: Junge Paare, die vor der Ehe zum Schein keusch bleiben sollen, treffen sich in sogenannten Love-Motels. Kang deckt das Tabuthema durch fotografische Selbstinszenierungen auf. Beide Künstler wagen den Blick ins Private und legen durch Einblicke ins Innere das Verborgene einer sozial auferlegten Anpassung offen. Kang weitet das Thema mit skulpturalen Werken auf die Tierwelt aus. Tauben und Katzen aus Kunststoff bergen in ihrem transparenten Inneren Straßenmüll. Dem Besucher wurden im doppelten Sinne "insights" gewährt: Einsichten in versteckte Welten, um Erkenntnisse über ein urbanes Heute zu sammeln.
Die Ausstellung war Teil der Projektreihe „Proberaum“ unter Leitung von Enis Vardar und Dr. Emmanuel Mir. Durch die Kooperation zwischen dem onomato künstlerverein und dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird jungen Kunsthistoriker/innen die Chance geboten, sich mit den verschiedenen Aufgaben der Ausstellungskonzeption und -organisation praktisch auseinanderzusetzen. Dank geht an den Kreis der Freunde und die 360°physio-Praxis für die finanzielle Unterstützung.
